Innere Antreiber sind tief in unserem Unterbewusstsein verwurzelte und verinnerlichte Lebensregeln und Verhaltensmuster, die uns als Erwachsene auf ganz bestimmte Art und Weise verhalten lassen. Sie sind mehr als eine intrinsische Motivation und stammen meistens aus unserer Kindheit.
Menschen sind soziale Wesen und viele Jahre auf den Schutz und die Zugehörigkeit zur Familie angewiesen. Von frühen Kindertagen an werden die Verhaltensweisen unserer engsten Bezugspersonen beobachtet und kopiert. Diese Grundüberzeugungen derer, die uns umgeben, nehmen wir ungefiltert in unser Unterbewusstsein auf und werden dort zu Glaubenssätzen:
«Sei fleissig!», «Streng dich an!», «Sei brav!», «Sei nicht so laut!», «Das gehört sich nicht!», «Ohne Fleiss kein Preis.», «Ein Indianer weint nicht.», «Stell dich nicht so an.»
Die inneren Antreiber bringen in erster Linie gute Absichten mit. Durch sie wird man auf Trab gehalten, sie helfen die eigene Bequemlichkeit und Ängste zu überwinden. Fehlt allerdings der Gegenspieler, dann übernimmt der Antreiber das alleinige Kommando und übt ständigen Druck aus.
Um sich aus dem Schraubstock des anspruchsvollen, ewig unzufriedenen Perfektionisten oder des Aufopfernden «Ich muss es allen Recht machen» oder des Alleinkämpfers «Ich schaffe das alleine» zu entwinden, ist es hilfreich, die eigenen Antreiber zu kennen und ihnen als Erwachsener die dazugehörigen Erlauber zu schenken. Hat man die Gewichtung der eigenen inneren Antreiber entlarvt, wird Selbstbewusstsein und Handlungskompetenz geschaffen.
Die erste Beschreibung der inneren Antreiber von stammt von Taibi Kahler aus dem Jahr 1977. Es wurden fünf Antreiber identifiziert, die gut anhand von Schlüsselsätzen zur inneren Haltung beschrieben werden:
1. Ich muss stark sein!
Ich komme allein zurecht. Ich bin auf das Schlimmste gefasst. Wie es in mir aussieht, geht keinen etwas an. Mich erschüttert nichts so leicht. Beiss die Zähne zusammen! Zeig keine Gefühle! Bewahre immer Haltung!
2. Ich muss es allen recht machen!
Es fällt mir schwer, «Nein» zu sagen. Akzeptiert zu werden, ist wichtiger, als eigene Interessen durchzusetzen. Positive Rückmeldungen sind sehr wichtig. Sei liebenswürdig! Bloss keinen Streit! Sei freundlich zu allen! Sei gefällig!
3. Ich muss mich beeilen!
Ich bin ständig in Bewegung und dauernd beschäftigt. Ich mache gern mehrere Dinge gleichzeitig. Ich fühle mich als Motor, der Dinge voranbringt. Mach schnell! Sei immer auf Trab! Verschwende keine Zeit! Wer rastet, der rostet.
4. Ich muss perfekt sein!
Wenn ich eine Arbeit mache, dann gründlich und fehlerfrei. Ich mag keine Schlamperei. Ich finde immer noch etwas zum Verbessern. Mach bloss keine Fehler! Ich bin noch nicht gut genug! Ich muss noch besser werden!
5. Ich muss mich anstrengen!
Wer nie aufgibt, erreicht alles. Erfolge muss man sich hart erarbeiten. Nur Schweres ist wertvoll. Müh dich ab bis zum Letzten! Reiss dich zusammen! Ich muss es schaffen! Ich schaffe es auch ohne fremde Hilfe!
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