«Geh du vor, sagt die Seele zum Körper, auf mich hört er nicht. Vielleicht hört er auf dich.
Ich werde krank werden, dann wird er Zeit für dich haben, sagt der Körper zur Seele.» (Ulrich Schaffer)
Die Anforderungen in unserer globalisierten Welt sind geprägt von Beweglichkeit, Flexibilität, Freude an Veränderungen und Widerstandskraft. Bei dem globalen Wettbewerb heisst es Druck ausüben, aushalten und weitergeben. Eine Vielzahl der Mitarbeiter werden von der Flut komplexer Fragestellungen und Probleme überrollt und befinden sich am Anschlag ihrer Kräfte. Sie spüren die Anzeichen einer schleichenden Überforderung mit einhergehendem Leistungsabfall, wissen sich aber nicht zu helfen. Vielleicht ist das der Grund, warum Burnout in der neuen Definition der WHO (ICD 11, ab 01.01.2022, Code QD85, Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, online) noch immer als Faktor klassifiziert wird, welcher die Gesundheit beeinflusst und mit den Arbeitsbedingungen verknüpft ist.
Würde das im Umkehrschluss heissen, dass es kein Burnout geben würde, wenn die Bedingungen am Arbeitsplatz optimal wären? Abgesehen davon, bedeutet ein optimaler Arbeitsplatz für jeden etwas anderes. Es sind die Menschen selbst, die für die Arbeitsbedingungen zuständig sind. Meines Erachtens ist das eine Schuldverlagerung, die sich von den eigentlichen Ursachen zunehmender Erschöpfung distanziert. Ist der Arbeitgeber dafür verantwortlich, ob seine Mitarbeiter gesund essen, genügend schlafen, gesunde Beziehungen pflegen und optimistisch durchs Leben gehen? Die Gesellschaft sind wir. Jeder Einzelne kreiert die Umstände, die dann an allem schuld sein sollen. Jeder trifft tagtäglich Entscheidungen, die massgeblich zu den Resultaten im Leben führen, die sich nicht stimmig anfühlen. An welcher Stelle lässt sich dieser ungesunde Kreislauf unterbrechen? Der Mensch bewegt sich permanent in einem Spannungsfeld zwischen inneren Bedürfnissen und äusseren Anforderungen. So kann es passieren, dass die äusseren zum Schuldigen werden, weil der Zugang zu den eigenen Bedürfnissen und Gefühlen verdrängt wird.
Ich behaupte, sich seiner selbst bewusst zu werden, die Verantwortung für die Ergebnisse im eigenen Leben zu hinterfragen und aktiv in den Veränderungsprozess zu gehen, ist der Schlüssel zu mehr Authentizität und Empathie und damit die beste Prävention vor der totalen Erschöpfung. Burnout ist eine Aufforderung zu leben, statt zu funktionieren und der Schlüssel zur gesunden Selbstregulierung. Der Körper bleibt gesund, weil auf die Seele gehört wird. Denn die Tür zur Gelassenheit geht immer nach innen auf.
In unserem Coaching oder auch in unseren Workshops erfährst du, welche inneren Prozesse und Erkenntnisse nötig sind, um das eigene Handeln und die Selbstverantwortung zu stärken.
Dabei erkennst du die wahren Gründen für deinen Erschöpfungszustand und hast die Möglichkeit, aktiv einzugreifen. Eine resiliente Lebenseinstellung ist trainierbar und stellt eine sehr hilfreiche Burnout-Prävention dar.
Unsere tiefe Überzeugung ist, dass niemand einen Burnout erleiden muss. Jeder kann sich von sabotierenden Überzeugungen befreien und den Weg in ein selbstbestimmtes und erfülltes Leben einschlagen. Es geht hier primär nicht um Schuldzuweisungen, sondern um die Chance auf echte Veränderung.
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